[Rezensionsexemplar] Black Dagger Prison Camp 1: Schakal – J.R. Ward

[Rezensionsexemplar] Black Dagger Prison Camp 1: Schakal – J.R. Ward

Als absolutes J.R. Ward-Fangirl habe ich mich richtig sehr gefreut, dass eine weitere Spin-Off-Reihe in der Welt der Bruderschaft erscheinen soll. Diesmal lag der Fokus auf dem geheimen Gefängnis der Glymera, tief versteckt, irgendwo im nirgendwo. Davon hatte ich bis zu diesem Buch noch überhaupt nichts gehört, weswegen ich natürlich doppelt gespannt war, wohin uns die Autorin entführen würde und wie der Bezug zur Bruderschaft hergestellt werden würde.

  • Anzahl der Seiten: 496
  • Verlag: Heyne
  • Preis: 10,00€
  • ISBN: 978-3453321632
  • Link zum Buch*

An einem geheimen Ort, tief unter der Erde, befindet sich das berühmt-berüchtigte Gefängnis der Glymera. Als die schöne Vampirin Nyx einen Hinweis erhält, wo das Gefängnis liegt, in dem ihre Schwester einsitzt, macht sie sich sofort auf den Weg, um sie zu befreien. In dem düsteren verschlungenen Labyrinth begegnet sie einem Gefangenen, den alle nur den »Schakal« nennen. Er ist geheimnisvoll, gefährlich und hat eine fatale erotische Ausstrahlung. Als er Nyx anbietet, sie bei ihrer Suche nach ihrer Schwester zu unterstützen, nimmt sie seine Hilfe an – nicht ahnend, dass sie beide schon bald in ein tödliches Abenteuer verwickelt werden …

Grundsätzlich sagt mir das Cover des Buches genauso wenig zu, wie es die Black Dagger-Bände tun. Ich bin absolut kein Fan von Geschichtern auf Covern, die einen anblicken. Deswegen kann mich auch dieses Cover nicht überzeugen. Hätte ich nicht gewust, dass es in der Welt der Bruderschaft spielt, hätte ich das Buch mit diesem Cover nicht in die Hand genommen.

Zur Handlung: Durch Zufall findet die Vampirin Nyx einen Zugang in das streng geheime Gefängnis der Glymera, in dem Verbrecher und Störenfriede ihrer Rasse eingesperrt werden. Dort glaubt Nyx ihre Schwester wieder zu finden, die vor vielen Jahren scheinbar unschuldig eingesperrt wurde. Im Gefängnis muss sie aber bald feststellen, dass nichts so ist wie gedacht und auch der attraktive Gefängnissinsasse mit dem Namen “Schakal” hat mehr als nur ein Geheimnis auf Lager …

Nyx ist eine interessante Charakterin, die auf den ersten Seiten sehr tough erscheint und vor allem durch ihr Selbstbewusstsein auffällt. Gegenüber ihrer Schwester Poppy ist sie liebevoll und besorgt, zeigt sich aber gleichzeitig sehr rational. Für mich persönlich blieb Nyx aber während der ganzen Geschichte eher ein fremder, blasser Charakter, zu dem ich keine Verbindung aufbauen konnte.

Anders ist es mit dem Schakal. Schnell bemerkt man ein paar Ähnlichkeiten zu bekannten Brüdern, die ihn durchaus charismatisch werden lassen und die Neugierde steigern. Seine Geschichte ist spannend und mehr als tragisch, dafür aber umso interessanter zu lesen. Ich habe gern immer mehr von ihm als “Jack” erfahren. Trotzdem ist auch er eher oberflächlich beschrieben. Sein ehemaliger Beruf und sein Leben werden angekratzt, aber es wirkt nicht als würde dies ihm etwas bedeuten.

Die Geschichte selbst wird immer wieder durch Rückblenden in die Vergangenhei von Rhage durchbrochen und bietet dadurch auch für langjährige Black Dagger-Fans einige spannende, neue Fakten zu ihm. Gleichzeitig gibt sie aber nicht so viel her und macht die gesamte Handlung etwas vorhersehbar. Der krasse Plottwist wird dadurch jetzt nicht unbedingt unterstützt und gesteigert.

Und da sind wir auch schon bei meinem persönlichen Hauptproblem der ganzen Geschichte: Die Handlung ist mir zu sehr konstruiert. Es fehlt an einer gewissen Authentizität und spannenden Wendungen. Die Zufälle sind alle schon sehr auffällig und an sehr vielen Stellen werden ganz schön viele Klischees eingebaut, die die Geschichte nicht spannender machen.

Die gesamte Handlung spielt innerhalb weniger Tage in einem Gefängnis, deswegen hatte ich mir eine actionreiche und spannende Geschichte mit einigen knisternden Momenten erhofft. Doch leider Fehlanzeige! Die Story zieht sich ziemlich sehr, die Beziehung zwischen Jack und Nyx wirkt nicht natürlich und entwickelt sich auch zu “schnell”, um echt zu wirken. Auch die eingestreuten Plottwists waren für mich ab einem bestimmten Punkt nicht mehr nachvollziehbar und logisch. Was sollte das bitte für ein Vieh am Ende des Buches sein?!

Die Charaktere sind mir zu blass und unbedeutend. Beide mag man auf eine nichtssagende Art und Weise. Sie sind halt nett. Die Nebencharaktere haben an einigen Stellen mehr Tiefgang als die Hauptcharaktere, sodass ich gespannt bin, von einigen von ihnen eventuell mehr zu erfahren.

Insgesamt haben sich viele Kleinigkeiten zusammengelagert, die mich am Ende mit dem Buch unzufrieden zurück gelassen haben. Ich habe viel von diesem Buch erwartet, doch leider wurde ich eher enttäuscht. Man bekommt keine temporeiche, nervenzerreißende Geschichte geboten, sondern eine langatmige, stark konstruierte Geschichte, deren spannende Wendungen doch sehr unzufällig und ausgedacht wirken. Auf Zwang werden Szenen geschrieben, denen es an dem natürlichen Charme und Charisma der Originalreihe fehlt. Das macht auch der bekannt lockere Schreibstil der Autorin nicht mehr weg.

Die neue Spin-Off-Reihe aus dem Bruderschaftsuniversum hat viel versprochen, aber nur wenig gehalten. Eine eher langweilige Story, umrahmt von einer alten Hintergrundgeschichte, birgt wenig potential für spannende Lesestunden. Man kommt flüssig durch die Handlung, jedoch bleibt das unspektakuläre gelesene nur kurzweilig im Sinn. Für mich waren Jack und Nyx nett zu lesen, kommen aber nicht an die Brüder ran. Sehr schade! Hier hat die Autorin viele Möglichkeiten liegen lassen!

Eure Michelle

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Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und des Klappentextes.
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