[Rezensionsexemplar] Das Avery Shaw Experiment – Kelly Oram
Nachdem mich das letzte Jugendbuch von Kelly Oram “Girl at Heart” doch irgendwie unterhalten konnte, habe ich mich schon auf das neue Buch von ihr gefreut. Der Klappentext klang wirklich gut, denn diesmal sollte ein wissenschaftliches Experiment mit thematisiert werden. Gleichzeitig sollte natürlich auch eine vielversprechende Lovestory enthalten sein. Leider musste ich aber feststellen, dass das Buch doch leider nicht das hält, was es verspricht. Für mich war es voller Klischees und damit nicht mehr zeitgemäß.
- Anzahl der Seiten: 272
- Verlag: One
- Preis: 12,90€
- ISBN: 978-3-8466-0129-7
- Link zum Buch*
Avery Shaw ist schon ewig in ihren besten Freund Aiden verliebt. Doch als sie ihm endlich ihre Gefühle gestehen will, läuft es ganz und gar nicht nach Plan. Zum Glück weiß sie aber einen Weg, wie sie ihr gebrochenes Herz heilen kann: Nämlich mit Hilfe der Wissenschaft! Für einen Wettbewerb will sie die sieben Schritte der Trauer durchlaufen. Dabei bekommt sie unerwartete Unterstützung von Aidens Bruder Grayson, der sich ihr als Projektpartner anbietet. Im Gegenzug gibt Avery ihm Nachhilfe in Physik, damit er nicht aus seinem Basketballteam fliegt. Die beiden gehen einen Deal ein, und plötzlich passiert etwas, womit Avery am allerwenigsten gerechnet hat .
Das Cover hat mich persönlich durch die kräftige grüne Farbe sehr angesprochen. Dieses harmoniert gut mit dem pinkfarbenen Titel. Ansonsten hat es noch ein weißes X auf dem Cover, jedoch weiß ich nicht genau, was das bedeuten soll. Dadurch wirkt es leider auch etwas nichtssagend. Gern hätte ich ein etwas themenbezogeneres Cover präferiert.
Das Buch dreht sich um Avery Shaw, die restlos in ihren besten Freund verschossen scheint. Diese Gefühle werden aber von Aiden nicht erwiedert, wodurch er ihr das Herz bricht. Doch Avery gibt nicht auf, sondern nutzt die Chance um aus der Situation das beste zu machen: Sie will durch die sieben Phasen der Trauer auch ihr gebrochenes Herz heilen. Dabei bekommt sie plötzlich Hilfe von Grayson, dem älteren Bruder von Aiden. Doch nichts kommt wie erwartet und Avery muss sich mit unbekannten Gefühlen auseinandersetzen.
Es ähnelt von der Grundthematik wirklich schon sehr dem vorherigen Buch “Girl at Heart”. Auch hier ist eine unerwiederte Liebe zwischen den besten Freunden vorhanden und wird als Ausgangspunkt des Konfliktes genutzt. Und auch hier, ist die Liebe einseitig von dem Mädchen ausgehend, der männliche Part erwidert die Gefühle natürlich nicht, bildet sich aber zwischenzeitlich ein, er würde es tun, um seine beste Freundin zurück zu bekommen, nur um dann von ihr abgelehnt zu werden. Genauso lief es auch schon bei “Girl at Heart” ab. Außerdem merkt auch hier die Protagonistin, dass sie natürlich nicht wirklich in ihren besten Freund verliebt ist, sondern es einfach nicht besser weiß. Tausendmal gelesen, nichts Neues. Das empfand ich als sehr schade, da ich mir doch etwas mehr erhofft hatte.
Außerdem hat es mich sehr gestört, dass alles leider super vorhersehbar und mega klischeehaft war. Natürlich musste Avery als schüchternes, unscheinbares, aber doch unwiderstehlich dargestellt werden. Und Grayson ist der sehr sexistische, doch als etwas übertrieben intelligenzverminderter Sportler charakterisiert werden. Also das war schon sehr übertrieben klischeehaft. Gerade Grayson hätte gern etwas mehr Tiefe haben können. Stattdessen bekommt man einen doch eher eindimensionalen Charakter, der sich kaum entwickelt.
Aber auch Avery fehlt es an Tiefe und Struktur. Man bekommt kaum Infos und wenn, dann doch eher unzusammenhängend. Dass sie Panikattaken und scheinbar eine Angststörung hat, wird ganz nebenbei gedroppt und kaum weiter thematisiert. Das war echt schade. Zusätzlich wurde sie von Grayson schon sehr sexualisiert, fand ich. Darauf bin ich vielleicht aber auch nach dem Reinfall von “Underworld Chronicles” sensibilisiert. Ein absolutes No-Go!
Auch der wissenschaftliche Aspekt kam mir viel zu kurz. Das war gefühlt auch mehr Schein als Sein. Da habe ich mir wahrlich mehr drunter vorgestellt. Das kam hier viel zu kurz und wird kaum erklärt. Allgemein passiert zwar einiges, aber es wird kaum erklärt. Die Zwischenschritte der Handlungen werden unglublich schnell abgehandelt. Aber wie sollte es auch anders sein, wenn das Buch nur 272 Seiten hat, von denen nur ca. 265 wirklich Story haben. Da hätten ein paar mehr Seiten mit tiefgründigeren Handlungen wirklich geholfen.
Positiv war, dass die Geschichte aus der Sicht von Avery und Grayson beschrieben wurde. So hat man wenigstens beide Perspektiven mehr oder weniger mitbekommen. Dabei lies sich das Buch auch relativ easy und schnell lesen. Leider waren einige Rechtschreibfehler enthalten.
Insgesamt war das Buch ok, wenn man eine fixe Lektüre für Zwischendurch braucht und nichts tiefgründiges oder wichtiges Lesen möchte. Die Geschichte bleibt oberflächlich und wenig ausgearbeitet. Ich mochte die Charaktere, auch wenn sie flach und eindimensional bleiben. Es passiert nichts wirklich besonderes und die Handlung lässt sich doch sehr vorhersehbar. Ich hatte mir doch etwas weniger klischeehaftes vorgestellt, wurde da aber enttäuscht. Hier treffen viele Klischees aufeinander. Ich kann das Buch damit, gerade jüngeren Leserinnen und Lesern nicht empfehlen. Ich denke, dass wird erstmal mein letztes Buch von Kelly Oram, da sie mich schon bei den letzten Büchern doch sehr enttäuscht hat. Schade! Nur 2,5 Bücher.
Eure Michelle
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Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und des Klappentextes.
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