[Rezensionsexemplar] Cracks Duet: Dreams of Yesterday – L.H. Cosway
Auf dieses Buch habe mich sehr gefreut, da der Klappentext vielversprechend klang. Ich mag Geschichten, die in New York spielen oder im Zusammenhang damit stehen und habe mich umso mehr auf diese hier gefreut. Nur möchte ich gleich betonen, dass ich persönlich finde, dass der Klappentext einen sehr in die Irre führt und schlichtweg teilweise falsch ist.
- Anzahl der Seiten: 288
- Verlag: LYX
- Preis: 12,90€
- ISBN: 978-3736311299
- Link zum Buch*
Am klarsten sehe ich meine Träume, wenn ich in deine Augen blicke
Als Evelyn den geheimnisvollen Dylan kennenlernt, scheint sie ihren Seelenverwandten gefunden zu haben. Der attraktivste Junge der Schule und sie möchten nicht nur beide weg aus Dublin, sie haben auch einen gemeinsamen Traum: Eines Tages wollen sie ihr eigenes Unternehmen in New York gründen! Doch während Dylan alles dafür tut, ihren Plan in die Tat umzusetzen, fehlt Evelyn der Mut, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Aber als ein tragischer Unfall geschieht muss sie sich entscheiden: für ihre Familie oder ihre Zukunft mit Dylan in New York.
Das Cover gefällt mir wirklich sehr gut. Ich mag die angedeuteten Blumen sehr. Diesmal ist es auch kein ganz so nichtssagendes Cover, da Pflanzen im Buch noch eine wichtige Bedeutung haben. Das finde ich wirklich toll.
Wie schon eingangs erwähnt, finde ich den Klappentext sehr unpassend und auch falsch. Nicht nur, dass es für mich irgendwie impliziert, dass das Buch in New York spielt. Viel wichtiger ist aber, dass Evelyn keinen Traum hat, der sie nach New York zieht. Da werden ein paar falsche Informationen vermittelt.
Aber erstmal zum Inhalt. Evelyn ist ein junges Mädchen, dass in einem eher armen Viertel in Dublin lebt. Man merkt schon früh, dass die Gegend durch Gewalt und Bandenkriminalität geprägt ist. Trotzdem wohnt Evelyn mit ihrer Tante dort. Auf dem Dach ihres Hauses hat sie eine schöne Idylle durch einen kleinen Dachgarten erschaffen. Diesen liebt Evelyn sehr. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Sam versucht Evie einfach nur die Schule zu überstehen.
Dylan ist ein hübscher, aber sehr eigener Junge. Schnell fällt auf, dass er mehr ist als nur ein schönes Gesicht ist. Mir ist er vor allem durch sein eher schwermütiges Gemüht aufgefallen. Ich fand, hier wurde gut gezeigt, wie sich Armut auf das menschliche Befinden äußert. Ansonsten hatte er sehr tiefgründige, fast philosophische Momente & hat auch ansonsten sehr durch sein Auftreten und seine Intelligenz überzeugen können.
Das Buch ist wirklich super kurz, trotzdem passiert einiges. Ich finde sogar, dass in den wenigen Seiten recht viel Handlung abläuft. Dies liegt vor allem auch an den vielen Dialogen, die die Geschichte vorantreiben. Leider bleiben dadurch die Beschreibungen sehr auf der Stelle. Ich fand das Buch war eine seltsame Mischung aus richtig pumpen Aussagen und dann doch wieder sehr poetischen Zitaten.
Aber was, wenn wir nicht den gleichen Weg hatten?
Dreams of Yesterday – L.H. Cosway
Was, wenn ich den gelben Ziegelsteinweg entlangschritt, während er sich aufmachte, den verwunschenen Wald zu erkunden?
Durch die wenigen Beschreibungen bleibt die ganze Geschichte, sowie die Charaktere sehr auf der Strecke. Ich konnte mir Evelyn und Dylan kaum vorstellen. Beide sind mir weder sympathisch, noch wirklich unsympatisch. Einzig und alleine Sam war mir die ganze Geschichte hinweg sympathisch. Er ist ein quirliger Sonnenschein, der die ganze Handlung ein bisschen aufhellt.
Mir hat auch die etwas gedrückte Stimmung gefallen, die Dylan manchmal zeigte. Seine Einstellung, endlich etwas an seinem Leben verändern zu wollen, wurde gut gezeigt. Genauso wurde die Belastung durch die Armut sehr gut dargestellt. Trotzdem hätte man mit mehr Beschreibungen der Emotionen, Gedanken oder auch der umgebung aus dem Buch noch sooo viel mehr herausholen können. Mir hat es hier schlichtweg an stilistischen mittel gefehlt, die die Geschichte abgerundet hätten.
Außerdem haben mich noch folgende Dinge gestört, die aber Spoiler der Handlung darstellen.
!Eventuell Spoiler!
Dann gab es aber noch zwei Dinge, die mich massiv gestört haben. Evelyns Mutter ist jung mit ihr Schwanger geworden. Sie war der Aufgabe nicht gewachsen und ist abgehauen, sodass Evelyn bei ihrer Großmutter und Tante aufgewachsen ist. Damit ist ihr besonders wichtig, auf Verhütung beim Sex zu achten. Und zwack bumb: bei ihrem ersten eigenen Mal ist es einfach egal. Da wird keinerleie Rücksicht auf Verhütung genommen. Zusätzlich fällt ihr das erst viel später auf, als Sam mit ihr darüber redet. Prompt bekommt sie von ihm eine Ohrfeige. Alles ganz normal. Dass sie dann auch noch losrennt und die Pille danach schwuppdiwuup besorgt, finde ich mehr als fragwürdig. Hier wird einfach wieder ein falsches Bild vermittelt. Die Autorin hätte hier durch einen einfachen Satz all diese unnützen Probleme und das nicht passende Verhalten von Evie weglassen können. Schade!
Insgesamt ist das Buch sehr kurz und knackig. Nicht viel Tam-Tam, nichts besonderes. Dabei hätte es wirklich gut werden können, da mal ein anderes Milleu angeteasert wurde. Leider hat der Schreibstil mich nicht überzeugen können. Teilweise ist er soooo unfassbar plump und schlecht geschrieben & dann kommt wieder ein sehr poetisches Zitat, sodass es insgesamt leider nicht rund ist. Die Charaktere bleiben blass, das Ende war sehr überraschend und tragisch, jedoch konnte es das Buch nicht “retten”. Toll fand ich aber, dass Evie sich selbst treu geblieben ist.
Den nächsten Band werde ich wahrscheinlich trotzdem lesen, da dieser ja endlich in New York spielt!
Eure Michelle
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Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.