[Rezensionsexemplar] Die Chroniken von der Meerjungfrau – Der Fluch der Wellen – Christina Henry
Auf dieses Buch habe ich mich wirklich riesig gefreut. Überraschenderweise haben mir bis jetzt alle Horror-Bücher von Christina Henry wirklich sehr gut gefallen. Mit der Peter-Pan-Adaptation hat die Autorin für mich bis jetzt die beste Geschichte überhaupt geschrieben. Umso gespannter war ich, ob die Meerjungfrauen-Adaptation an die vorherigen rankommt.
- Anzahl der Seiten: 368
- Verlag: Goldmann Verlag
- Preis: 18,00€
- ISBN: 978-3764532376
- Link zum Buch*
Einst zog ein einsamer Fischer sein Netz an Land und fand darin eine Frau. Eine Frau mit schwarzem Haar und Augen, in denen sich der Sturm des Meeres widerspiegelte. Anstelle von Beinen hatte sie einen Fischschwanz, und obwohl sie die Worte des Fischers nicht verstand, rührte sie seine Einsamkeit, und sie blieb bei ihm. Ihre Liebe dauerte an, bis sein Tod ihn von der unsterblichen Meerjungfrau trennte.
Doch Gerüchte über dieses rätselhafte Wesen sind längst laut geworden – und haben die Aufmerksamkeit eines Mannes erregt, der mit seinem Zirkus durch das Land zieht und den Menschen ihre schlimmsten Albträume hinter Gittern vorführt. Sein Name ist P.T. Barnum, und er sucht eine Meerjungfrau …
Mir persönlich gefällt das Cover wieder außerordentlich gut. Die blaue Meerjungfrau auf dem sonst eher schlichten Hintergrund ist sehr aussagekräftig und passend gewählt. Da weiß man, auch ohne den Titel zu lesen, sofort worum es geht. Der gesprühte Buchschnitt macht wirklich einiges her und ist ein echter Hingucker. Diese Kleinigkeiten geben dem Buch das besondere etwas, sodass ich mehr als nur begeistert bin.
Wenn ich ehrlich bin, war “die kleine Meerjungfrau” noch nie wirklich meins. Ich habe Arielle damals nur ungern gesehen. Ich kann gar nicht genau erklären, woran dies lag. Ich mochte Benjamin und den Krebs irgendwie immer mehr als Arielle selbst. Die empfand ich schon als kleines Kind echt anstrengend. Da hatte ich also eher eine negative Grundeinstellung, die im Studium durch die Lektüre der Melusine, quais dem Grundstoff, aufgebrochen und verbessert wurde. Auch die Undine hat dann meine EInstellung zur Meerjungfrau gebessert, sodass ich mich tatsächlich auf dieses Buch gefreut habe.
Leider konnte mich dieses Buch aber nicht so packen und fesseln, wie seine Vorgänger. Es ist leider nur ein Abklasch kreativer und packender Geschehnisse, die wir beispielsweise bei Peter-Pan vorgefunden haben.
Grundsätzlich geht es um die Meerjungfrau Amalia, die schon sehr früh sehr neugierig ist und dabei einen Fischer kennenlernt. Als dieser jedoch nciht mehr ist, verzweifelt Amalia. Ohne ihren Fischer fehlt ihr ein elementarer Teil. Als auh noch ein skrupeloser Mann sich mit seinem Horror-Zirkus auf die Suche nach der Meerjungfrau macht, muss Amalia mehr als nur einmal um ihr Leben bangen.
Dieses Buch ist anders, wenn auch trotzdem noch sehr eindringlich und bedrückend. Mir persönlich haben an mehreren Stellen aber die Spannungsbögen gefehlt. Gerade der Mittelteil hat sich für mich zu sehr gezogen. Auch wenn es noch immer sehr eindringlich ist und positiverweise weniger blutig, schafft es dieses Buch nicht, mich so zu beeindrucken wie sein Vorgänger.
Ich habe die Geschichte von Amalia gern gelesen, es war ein solide Geschichte, die die Abgründe menschlichen Daseins offenbart hat. Die Grundzüge des Romans entsprechen diesmal einer anderen Herangehensweise, denn der Kuriositätensammler und sein Gehilfe sind von Persönlichkeiten der realen Welt inspiriert, die es im 19. Jahrhundert tatsächlich gab. Historisch gesehenlässt sich das Buch um 1850 einordnen.
Versteht mich nicht falsch, ich empfand es als erfrischend, endlich mal etwas weniger Blut und Gemetzel zu haben. Auch die Atmosphäre ich noch immer die ganze Zeit unterschwellig bedrohlich, jedoch eher, weil man ständig damit rechnet, dass Amalia etwas passiert. Jedoch plätschert die Gecshichte für mein Empfinden zu sehr vor sich hin. Das nimmt die Spannung und gestaltet das Lesen mehr als nur zäh.
Eine solider Band, der mich nicht ganz so begeistern konnte, wie es die anderen Bände getan haben. Die Meerjungfrau Amalia tat mir mehr als nur einmal Leid. Durch ihre eher unschuldiges und naives Auftreten am Anfang ist man sehr besorgt um sie. Doch gleichezitig beweist sie, dass sie stärker ist, als sie scheint. Ich hätte mir etwas mehr Spannung gewünscht, sodass man während des Lesens immer gebannt ist. So plätschert die Geschichte eher vor sich hin. Der Schreibstil der Autorin ist auch hier wieder sehr speziell, aber auf eine gute Art und Weise. Ich mag die metaphorische Schreibweise, die sie nutzt. Dies gibt der Geschichte noch einiges an Tiefe.
Eure Michelle
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Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und des Klappentextes.
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