[Rezensionsexemplar] Die Farben des Blutes 4: Wütender Sturm – Victoria Aveyard

[Rezensionsexemplar] Die Farben des Blutes 4: Wütender Sturm – Victoria Aveyard

Endlich ist der letzte Band der Reihe rund um Mare, Cal und Maven erschienen. Lange mussten wir warten, doch nun ist der Schinken da. Und das ist er wirklich, ein Schinken, mit 780 Seiten das wahrscheinlich dickste Buch, das ich bis jetzt gelesen habe. Doch haben sich diese 780 Seiten als zufrieden stellender Abschluss für die erste Reihe von Victoria Aveyard erweisen können? Das erfahrt ihr, wenn ihr weiterlest. 😉

  • Anzahl der Seiten: 780
  • Verlag: Carlsen
  • Preis: 24,99€
  • ISBN: 978-3-551-58381-9
  • Link zum Buch*

Siege haben ihren Preis! Das weiß Blitzwerferin Mare nur allzu gut seit dem Verrat durch Prinz Cal. Umso klarer ist ihr Ziel: Sie wird das Königreich umstürzen und den versklavten Roten und verfolgten Neublütern ein Leben in Freiheit sichern. Mavens Thron wird fallen! Doch der König tut alles, um Mare zurückzubekommen, auch wenn er dadurch sein Land zerstört. Mare braucht die Hilfe der Rebellen – und Cals Silber-Freunde. Um den zu besiegen, der fast ihren Willen gebrochen hätte, muss sie sich mit dem verbünden, der ihr das Herz brach.

Bevor ich etwas zu dem Buch sage, möchte ich noch kurz etwas erzählen: Auf der Frankfurter Buchmesse 2018 hatte ich das Glück, bei der Signierstunde die liebe Victoria kennen zu lernen. Sie ist wirklich richtig lieb und mega hübsch! Später habe ich dann auch noch ihre Lesung bzw. ihre Fragestunde miterlebt. Dort wurde ich nicht direkt gespoilert, aber man hat meine Erwartungen in eine bestimmte Richtung gelenkt. Die Antworten von Victoria haben deswegen wahrscheinlich diese Rezension ein bisschen beeinflusst.

ACHTUNG SPOILER ENTHALTEN!

Das Cover passt wieder perfekt zum Rest der Reihe. Es ist wieder ein Mädchen auf dem Cover nur das es hier diesmal von Blitzen umrandet ist. Mir gefällt das Cover wirklich richtig gut!

Das Buch schließt unmittelbar an das Ende des dritten Bandes an. Cal hat sich mehr oder weniger von Mare abgewendet bzw. hat Cal sich dafür entschieden, die Krone von Norta anzunehmen und damit Mares Wunsch nach einem freien Norta ohne Krone zu widersprechen. Damit steht für Mare fest, dass sie, sobald der Krieg gegen Maven beendet ist, auch gegen Cal rebellieren wird, da sie die Roten endlich frei sehen will. (Übrigens fand ich es super, dass Bittersweet immer kleine Zusammenfassungen auf ihrer Website zu den jeweiligen Büchern hochgeladen hat, da ja doch ein kleiner Zeitabstand dazwischen lag!)

Ausgangspunkt war also der sich anbahnende Bruch der Koalition zwischen der roten Garde, den Königreich von Norta, dem Königreich der Riffzone, Montford und der Großmutter von Cal, auch wenn besonders die Silbernen davon nicht wirklich etwas mitbekommen haben. Außer der üblichen Intigen. Die Beziehung zwischen Cal und Mare scheint am Ende zu sein und das zeigt Mare ihm auch. Das hat mir wirklich gut gefallen. Ich mochte es, dass Mare hinter ihrer Entscheidung gestanden hat und auch nicht sofort eingeknickt ist.

Ich weiß gar nicht wirklich, wie ich meine Meinung richtig in Worte fassen soll. Ich habe jetzt schon eine ganze Woche überlegt, wie ich das, was ich rüberbringen will, gut in Worte fassen kann. Das Buch hat mich wirklich lange beschäftigt. Ich hoffe, dass ich es einigermaßen vermitteln kann.

ACHTUNG SPOILER ENTHALTEN!
(Damit es auch die letzten verstehen 😉 )

Allgemein ist der Schreibstil von Victoria sehr beschreibend und ausladend. Das kann ja schon mal etwas langatmig werden, wenn die Autorin ewig lang eine Szene beschreibt und man auf die Spannung wartet. Die hat mir teilweise wirklich gefehlt. Gerade am Anfang als die Autorin eher das politische Geschehen in Montford beschrieb, war es durchaus interessant, aber es hat sich eben auch gezogen. Der Kampf in Montford war jetzt auch nicht wirklich spannend, das fand ich schade.

Der große Kampf gegen Iris und ihre Mutter war dann doch sehr spannend. Auch wenn ich da trotzdem ein bisschen enttäuscht war, da einige ihrer vorherigen Kämpfe besser und spannender geschrieben waren.

In der Lesung meinte Victoria, dass sie einige ihrer Charaktere tötet, aber kein Tod ohne Bedeutung sein wird. Tja, da habe ich nun ewig lang auf einen bedeutsamen Tod gewartet und es ist nichts passiert. Ich hätte es gut gefunden, wenn Victoria irgendeinen Charakter tötet, da es nochmal so richtig Spannung und eine krasse Wendung gebracht hätte.

Ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich am Ende Maven sogar ein bisschen mochte und Mitleid mit ihm hatte. Iris mochte ich irgendwie gar nicht. Sie war mir sehr unsympathisch und konnte sich gegen ihre Mutter nicht wirklich behaupten. Sie war mir bis zum Ende unsympathisch. Ich hätte gerne ein anderes Ende für sie gehabt.

Allgemein war das Ende nicht gerade befriedigend, wenn man ein Happy End erwartet hat. Denn ein richtiges Happy End ist es nicht, aber es passt zur Situation. Wie sollte man auch erwarten, dass nach einem so langen Krieg und einer Rebellion, die die Menschen im Land spaltete, alles Friede Freude Eierkuchen ist. Trotzdem hatte ich mir etwas anderes erwartet. Aber das Ende hat halt gepasst, auch wenn es mich nicht glücklich gemacht hat.

Toll fand ich die wechselnden Sichtweisen der Charaktere, sodass wir Einsicht in Mare, Maven, Cal, Evangelina, Iris bekamen. Auch toll fand ich es, wie offen und welttolerant Monford dargestellt wurde. Dagegen fand ich es bisschen schade, dass Evangelina mit ihrem Bruder am Ende quasi einfach abgehauen ist.

So, das klang jetzt alles sehr sehr negativ und ich hatte auch viel zu meckern. Aber auch wenn ich viel zu meckern hatte, war das Buch ein guter Abschluss der Reihe. Ich hätte mir ein paar mehr Actionszenen gewünscht und vielleicht auch ein paar weniger Beschriebungen. Mare hat sich stark in ihrem Entschluss gezeigt, auch wenn sie sonst eher sehr passiv war und auch in den Kämpfen für mich nicht wirklich überzeugt hat. Das Ende von Maven war gut, wenn auch sehr schnell vorbei. Das Buch lies sich flüssig lesen und überzeugt auch in gewisser Weise durch seine ausführlichen Beschreibungen, aber irgendwann war es mir genug.
Insgesamt war das Buch ein okayer Abschluss der Reihe, der besser hätte sein können. Leider hat es mich nicht ganz so sehr gefangen wie der erste oder dritte Band. Trotzdem kann ich es euch empfehlen, besonders wenn man ausführliche Beschreibungen mag.

Eure Michelle

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Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und des Klappentextes.
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